Hier finden Sie alles, was Sie wissen müssen, um die Zukunft des Daches mitzugestalten

Man sagt, dass Wissen Macht ist. Hier finden Sie ein umfassendes Glossar mit den gängigsten Begriffen zu EPDM-Dachsystemen.

ABDICHTUNG 

Darunter werden alle Maßnahmen für den bautechnischen Schutz von Gebäuden oder Teilen eines Bauwerks vor Wasser und Witterungseinwirkungen zusammengefasst. Dazu gehören die Dachabdichtung bzw. Flachdachabdichtung, Fassadenabdichtung, Bauwerksabdichtung sowie Abdichtung von Wasserbecken und Teichen mittels unterschiedlicher Werkstoffe, wie z.B. EPDM Kautschuk als EPDM-Dachbahn, Bitumen-Dachbahn, Flüssigkunststoffen, Kunststoff-Dachbahn etc.

ALTERUNG 

In der Werkstoffkunde versteht man darunter die Änderung der Eigenschaften eines Stoffes im Laufe der Zeit, nach längerer Lagerung oder häufigem Gebrauch. Dabei spielen viele Einflussfaktoren mit, wie z.B. Temperatur(wechsel), Kontakt mit chemischen Substanzen, mechanische Beanspruchung, Witterungs- und Umwelteinflüsse oder energiereiche UV-Strahlung, die zu Materialermüdung und Schäden führen können. Wenn eine Dachbahn spröde oder brüchig wird, kann sie ihre Schutzfunktion nicht mehr erfüllen, muss öfter repariert und schneller ausgetauscht werden.

ALTERUNGS-BESTÄNDIGKEIT 

Eine hohe Alterungsbeständigkeit bei der Dachabdichtung ist ein entscheidender Faktor für Werterhalt, Wirtschaftlichkeit und Ökobilanz von Bauobjekten. Je länger ein Werkstoff alterungsbeständig ist, desto länger die Sanierungsintervalle und die gesamte Gebrauchsdauer. Aufgrund seiner Struktur ist die EPDM-Beständigkeit besonders hoch, das Material EPDM behält seine Eigenschaften für 50 Jahre und länger.

BITUMEN

Bitumen ist ein teerähnliches thermoplastisches Material. Industriell wird es aus Erdöl gewonnen, es gibt aber auch natürliche Vorkommen. Es ist in Wasser unlöslich und daher ein althergebrachtes Abdichtungsmaterial, u.a. kommt bei der Flachdachabdichtung Bitumen zum Einsatz. Darüber hinaus wird es als Bindemittel im Asphalt im Straßenbau eingesetzt.

CHEMISCHE BESTÄNDIGKEIT 

Als chemisch beständig bzw. resistent gelten Materialien, die ihre charakteristischen Eigenschaften unverändert beibehalten, auch wenn sie länger dem Kontakt mit chemischen Substanzen ausgesetzt sind. Das Material EPDM ist unempfindlich gegenüber einer Vielzahl von Chemikalien. Die EPDM-Beständigkeit umfasst u.a. Alkohole, Ketone (z.B. Aceton), Ester, Säuren und Laugen, nicht jedoch Fette und Mineralöle.

CO2-BILANZ 

Im Bauwesen geht es bei der Kohlendioxid-Bilanz (auch Treibhausgas-Bilanz) um die Gesamtmenge der klimaschädlichen Emissionen, die direkt oder indirekt von einem Bauobjekt verursacht werden. Bei der Lebenszyklusanalyse von Gebäuden (engl. Life Cycle Assessment, kurz LCA), wird die gesamte Objekt-Lebensdauer, einbezogen, was die Bedeutung besonders langlebiger Bauwerkstoffe wie z.B. EPDM-Abdichtungen erhöht.

DACHABDICHTUNG

Das Dach muss ein Bauwerk vor Witterungseinflüssen und Niederschlägen schützen und das Eindringen von Wasser verhindern. Während bei Steildächern Niederschläge durch die Dachneigung abgeleitet werden, benötigen Flachdächer eine wasserundurchlässige Dachabdichtung nach außen. Nach innen müssen Flachdächer luftdicht abgedichtet sein, um Kondensat- bzw. Tauwasserbildung durch austretende Raumluft zu verhindern.

DACHBAHN 

Dachbahn (auch Dachabdichtungsbahn, Flachdachabdichtung) ist eine gebräuchliche Sammelbezeichnung für elastische Werkstoffe zur Dachabdichtung von Flachdächern. Angeboten werden Dachbahnen in den unterschiedlichsten Materialien und Ausführungen, je nach Gebäudeart und -größe, Dachnutzung (z.B. Gründach, Kiesdach, Solardach, begehbares Dach), speziellen Anforderungen (z.B. Leichtbau, Holzbau) und Wünschen des Bauherren bzw. Architekten an Wartungsarmut, Langlebigkeit und Nachhaltigkeit.

DACHBEGRÜNUNG 

DACHDÄMMUNG

Teil der Wärmedämmung des Gesamtgebäudes. Bei Flachdächern wird dazu eine dämmende Schicht verbaut, die den Wärmedurchgang an der Gebäudehülle vermindert. Dabei dürfen nur genormte Dämmstoffe eingesetzt werden. Auswahlkriterien sind neben den üblichen Kosten-, Verarbeitungs- und Qualitätskriterien vor allem der Grad der Wärmeleitfähigkeit, die Baustoffklasse und bei genutzten Dächern die Druckfestigkeit.

DACHDURCHDRINGUNG 

Bauteile, die eine Flachdachabdichtung durchdringen, sind z.B. Schornsteine, Blitzschutzanlagen, Antennenmasten, Absturzsicherungen, Rohrleitungen, Wasserabläufe etc. Jede Durchdringung der Abdichtung ist eine potenzielle Schwächung. Deshalb spielt die fachgerechte Ausführung der Abdichtung bei diesen Details eine entscheidende Rolle, auch bei der Flachdachsanierung. Die Hersteller von Folie für Flachdach bieten dafür eine Vielzahl geeigneter Fertig- und Formteile und Zubehöre, die den Verlegeaufwand reduzieren und die sichere Ausführung erleichtern.

DACHNEIGUNG FLACHDACH 

Der Winkel zwischen der Waagrechten und der Dachfläche wird als Dachneigung oder auch als Gefälle bezeichnet: Die Neigung wird als Winkel in Grad, das Gefälle in Prozent angegeben. Die Flachdachrichtlinie fordert für Flachdächer ein Mindestgefälle von 2% bzw. mind. 1,15° Neigung, um stehendes Wasser auf dem Flachdach zu reduzieren und eine problemlose Entwässerung zu sichern.

DACHSANIERUNG

DETAILAUSBILDUNG

Bei der Flachdachabdichtung und Flachdachsanierung müssen neben der Flächenverlegung auch die Detailausbildungen mit höchster Sorgfalt und Qualität ausgeführt werden. Kritische Details wie Dachränder und Ecken, An- und Abschlüsse, Durchdringungen, Bewegungsfugen sowie Einbauten wie Lichtbänder und Lichtkuppeln etc. werden grundsätzlich mit dem gleichen Material abgedichtet wie das Dach selbst.

DURCHWURZELUNGSSCHUTZ 

Auf Gründächern muss das Durchwachsen von Wurzeln durch die Dachabdichtung dauerhaft verhindert werden. Dafür kann eine zusätzliche Schutzschicht über der Dachabdichtung verlegt werden. Vorzuziehen ist die Lösung, dass auf dem Dach Folie eingesetzt wird, die als Material bereits wurzelfest ist. EPDM Folie für Flachdach erfüllt diese Anforderung zudem ohne den Einsatz umweltschädlicher Pestizide oder Herbizide.

ELASTIZITÄT 

Ein elastischer Werkstoff kann unter Krafteinwirkung seine Form reversibel verändern und kehrt in die Ursprungsform zurück, sobald der Zug wieder nachlässt. Zentral ist diese Eigenschaft für die Dachbahn zur sicheren Abdichtung von Gebäuden, auch um temperaturbedingte Gebäudebewegungen auszugleichen. Das Material EPDM ist um bis zu 300 Prozent dehnbar, ohne Reißen oder Materialermüdung. Diese Eigenschaft verdankt EPDM seiner Molekülstruktur, d.h. er benötigt keinerlei Weichmacher.

EMISSIONS-VERMEIDUNG 

Für den Green-Building-Trend zum nachhaltigen Bauen ist die Reduktion umweltbelastender Emissionen aller Art ein wichtiger Baustein. Bei der Flachdachsanierung empfehlen sich deshalb Materialien ohne Weichmacher oder sonstige Schadstoffe, die austreten könnten, sowie emissionsarme Verlegeverfahren. Mit einem EPDM-System ist z.B. die Geruchs- und Lärmemission geringer als wenn bei der Flachdachabdichtung Bitumen mit dem Gasbrenner verarbeitet wird.

EPDM BESTÄNDIGKEIT 

EPDM FLACHDACH 

EPDM Dachfolie sind eine eigene Werkstoffgruppe im Bereich der Flachdachabdichtung. In Europa wird das EPDM-System seit mehr als 50 Jahren verwendet und ist bei Bauherren, Architekten und Verlegern zunehmend beliebt. Dank guter Erfahrungen mit EPDM löst der langlebige Werkstoff althergebrachte Materialien immer mehr ab. Erfasst ist das Material in der Werkstoffnorm DIN 7864 Elastomer-Bahnen für Abdichtungen; Anforderungen, Prüfung.

EPDM-FLACHDACHBAHN 

EPDM Folie wird im Gebäudebau zur Abdichtung als Dachbahn sowie als Teichfolie eingesetzt. EPDM Folienbahnen werden beim Verlegen mit Nahtfügeband gefügt.

EPDM KAUTSCHUK 

Der Synthesekautschuk aus den Monomeren Ethylen, Propylen und Dien wurde in den 1960er-Jahren entwickelt. Aufgrund der spezifischen EPDM Eigenschaften wurde schnell ein breites Anwendungsfeld in Industrie und Bauwesen erschlossen. EPDM Kautschuk lässt sich vielseitig nutzen: In der Industrie wird der Werkstoff EPDM für Profile im Automobil- und Gerätebau, Förderbänder, Schläuche etc. genutzt. Im Bauwesen dient EPDM Dach Folie der Abdichtung von Dächern, Fassaden, Wasserbecken und Teichen sowie als EPDM Fassadenbahn.

EPDM MATERIAL 

EXTREMWETTER-EREIGNISSE 

Starkniederschläge (Hagel, Regen, Schnee), Stürme, Überflutungen etc., die deutlich vom lokalen Durchschnittsgeschehen abweichen, gelten als Wetterextreme. Studien zufolge nehmen solche Extremereignisse durch den Klimawandel weltweit zu. Das stellt auch die Dachabdichtung und Fassadendämmung vor große und neue Herausforderungen. Die komplette Gebäudehülle, vom Fundament bis zur Dachhaut, wird immer stärker beansprucht, was bei der Abdichtung berücksichtigt werden muss.

FLACHDACH 

Dach mit geringer Dachneigung von weniger als 10°. Bekannt ist das Flachdach bereits seit der Antike, in der modernen Architektur setzte es sich vor allem mit der Bauhaus-Bewegung durch und kommt heute bei allen Gebäudearten (Wohn-, Gewerbe,- Spezialbauten) in allen Größenordnungen zum Einsatz. Unterschieden werden genutzte und ungenutzte Dächer (Dachterrasse, Dachgarten, Solaranlagen).

Siehe auch > Dachneigung

FLACHDACHABDICHTUNG

Abdichtung von Flachdächern zum Schutz gegen Feuchtigkeit und Witterungsbeanspruchung. Es stehen verschiedene Materialien zur Wahl, so kann z.B. für die Flachdachabdichtung Bitumen, Kunststofffolie, Flüssigkunststoff Dachabdichtung und EPDM Kautschuk verwendet werden. Wichtigste Regelwerke in Deutschland sind die Flachdachrichtlinie des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks und die DIN 18531 Abdichtung von Dächern sowie Balkonen, Loggien und Laubengängen.

FLACHDACHRICHTLINIE 

Gängige Abkürzung für die vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks herausgegebenen Fachregeln für Abdichtungen, die bei der fachgerechten Ausführung von Abdichtungsarbeiten beachtet werden sollen. Darüber hinaus müssen die geltenden DIN-Normen eingehalten werden. Je nach Nutzungsart des Flachdaches sind zusätzliche Regelwerke zu beachten.

FLACHDACHSANIERUNG 

Reparatur, Instandsetzung oder Erneuerung einer Flachdachabdichtung, wenn das Dach Schäden aufweist, wenn das Abdichtungsmaterial gealtert ist und seine Funktion nicht mehr erfüllen kann, aber auch zur energetischen Sanierung (z.B. Wärmedämmung) oder wenn das Dach neu genutzt werden soll (z.B. zur Dachbegrünung oder für eine Solaranlage).

GEBRAUCHSDAUER 

GEFÄLLE

GENUTZTE DACHFLÄCHE 

Ein Flachdach bietet sehr gute Voraussetzungen für die Nutzung als Aufenthaltsort für Personen und Erweiterung der Nutzfläche eines Gebäudes (z.B. Dachterrasse, Sport-/Spielplatz, Gastronomie), als Grünfläche bzw. Dachgarten oder auch als Parkfläche. Neben statischen und konstruktiven Aspekten stellen sich dabei auch besondere Anforderungen an die Art, Belastbarkeit und Widerstandsfähigkeit der Werkstoffe für die Dachabdichtung, die hier zum Einsatz kommen.

GREEN BUILDING 

Die international gebräuchliche Bezeichnung für ganzheitlich nachhaltiges Bauen, mit dem die Bauwirtschaft zur Bewahrung eines intakten Ökosystems beiträgt. Der Leitgedanke zielt darauf, über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes und seiner Nutzung Ressourcenverbrauch sowie Umwelt- und Gesundheitsschäden zu reduzieren und die Lebens- und Arbeitsqualität der Menschen zu steigern. Von vielen Staaten wird diese Entwicklung gefördert. International gibt es verschiedene Zertifizierungsstandards für sog. Green Buildings.

GRÜNDACH 

Bepflanzte Dachlandschaften bieten immense ökonomische, optische und ökologische Vorteile für das Gebäude selbst. Außerdem profitiert das gesamte Umfeld durch bessere Klima- und Lebensqualität. Der Gründachtrend wächst seit Jahren mit dem steigenden Klimaschutz- und Nachhaltigkeits-Bewusstsein in der Gesellschaft und gefördert durch staatliche Programme. Gründächer stellen besondere Anforderungen an die Flachdachabdichtung, sie muss z.B. besonders beständig und in der Fläche wie auch bei Durchdringungen und Details wurzelfest sein.

HALTBARKEIT

In der Werkstofftechnik bedeutet Haltbarkeit (auch Lebensdauer, Gebrauchsdauer) die Zeitspanne, in der ein Werkstoff mit vollumfänglicher Funktion genutzt werden kann, ohne Materialermüdung oder Schäden aufzuweisen, bis er ausgetauscht werden muss. Eine möglichst lange Haltbarkeit spielt im Bauwesen nicht nur aus Wirtschaftlichkeitsgründen eine große Rolle, um z.B. Sanierungsaufwand zu vermeiden, sondern auch im Streben nach mehr Nachhaltigkeit und verbesserter Ökobilanz von Objekten.

INERT 

Als chemisch inert (lat. untätig, unbeteiligt, träge) werden chemisch beständige Substanzen bezeichnet, die mit anderen Stoffen wie z.B. Luft, Wasser, Chemikalien nicht bzw. verschwindend gering reagieren. Im Kontakt mit anderen Materialien verursachen inerte Stoffe somit keine schädlichen Wirkungen auf die Umwelt oder die Gesundheit von Menschen. Sie unterliegen deshalb auch bei der Entsorgung keinen Schadstoffauflagen. EPDM Kautschuk verhält sich über den gesamten Prozess von der Herstellung, über die Verlegung bis zur Nutzung inert.

KAUTSCHUK 

Sammelbezeichnung für elastische Polymere, aus denen Gummi hergestellt wird. Kautschuk (von indian. cao = Baum und ochu = Träne) kommt als Naturkautschuk (z.B. Latex, Guttapercha) vor, der von verschiedenen Pflanzen erzeugt wird. Industriell genutzt werden heute vor allem Synthetische Kautschuke in vielen Varianten. Als Dach- und Fassadenabdichtung ist der Synthesekautschuk EPDM (Polymer aus Ethylen-Propylen-Dien -Monomeren) verbreitet. EPDM Polymer wird auch als EPDM Gummi oder EPDM Folie bezeichnet.

KAUTSCHUKBAHN 

Gebräuchliche Bezeichnung für EPDM Elastomer Bahnen zur Abdichtung von Flachdächern und Gebäudehüllen.

KIESDACH 

Flachdach, das mit einer Kiesschicht aufgeschüttet wird, die zur Beschwerung bei lose verlegter Dachfolie sowie als Schutz gegen UV-Strahlen dient. Die Kiesschicht unterstützt zudem die Wärmedämmung und den Abtransport von Regenwasser. Zu beachten ist die Bau-Statik, da Kies mehr Gewicht aufs Dach bringt.

KLIMAWANDEL 

Der Klimawandel stellt auch die Dachabdichtung vor neue Herausforderungen. Zum einen spielen nachhaltigere Werkstoffe und Verarbeitungsverfahren eine wichtige Rolle. Außerdem verstärkt sich die Beanspruchung durch die besonderen Witterungsbedingungen, die von den zunehmenden Extremwetter-Ereignissen verursacht werden (z.B. Starkniederschläge, Stürme, sommerliche Hitzebelastung, höher Luftfeuchtigkeit im Winter).

> Extremwetter-Ereignisse

KUNSTSTOFFBAHN 

Dach- oder Dichtungsfolien aus thermoplastischen Kunststoffen (z.B. PVC, FPO, TPE).

LEBENSZYKLUSANALYSE / LIFE CYCLE ASSESSMENT LCA 

Die Lebenszyklusanalyse (engl. Life Cycle Assessment / Life Cycle Analysis LCA) ist die systematische Betrachtung der Umweltwirkungen von Produkten über den gesamten Lebenszyklus und heute auch im Bauwesen eine wichtige Grundlage für nachhaltiges Bauen.

> Ökobilanz

LEBENSZYKLUSKOSTEN 

Im Bauwesen die Summe aller Kosten, die ein Gebäude über seine gesamte Lebensdauer hinweg verursacht (engl. Life Cycle Costing LCC). Dabei fallen nicht nur Anfangsinvestitionen (z.B. Baustoffe, Gebäudetechnik, Ausstattung) ins Gewicht, der wesentlich größere Kostenanteil fällt bei der Nutzung für z.B. Energie, Unterhalt, Werterhalt und Wartung an. Die ganzheitliche Betrachtung der Gesamtkostensituation bis hin zu Demontage und Entsorgung ermöglicht den effizienten Vergleich unterschiedlicher Werkstoff-Entscheidungen, Planungs- und Realisierungsvarianten.

LEICHTBAUWEISE

Leichtbaukonstruktionen und Leichtbauwerkstoffe prägen schon länger den Fahr- und Flugzeugbau, im Bauwesen gewinnen sie zunehmend an Bedeutung. Ziel ist, mit weniger Gewicht hohe Funktionalität und Belastbarkeit zu sichern, um so Material- und Ressourcenverbrauch, Abfall und Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Nicht nur beim Bau von Industrie- und Lagerhallen bietet sich die Leichtbauweise als kostengünstige Lösung mit optimaler Flächennutzung und Flexibilität in der Raumnutzung an.

MATERIALERMÜDUNG

Unter äußeren Einflüssen wie mechanische oder chemische Belastung, Temperatur, Witterung usw. können sich die Eigenschaften eines Materials über einen länger fortschreitenden Alterungsprozess allmählich so verändern, dass es seine Funktion nicht mehr vollumfänglich erfüllt oder sogar ganz ausfällt. Auch manche Abdichtungswerkstoffe werden mit der Zeit brüchig, rissig und wasserdurchlässig. Nicht so EPDM Folie, die mit Ihrer Beständigkeit laut einer SKZ-Studie auch nach mehr als 50-jähriger Gebrauchsdauer praktisch keine Materialermüdung aufweist.

> SKZ

MONOMERE 

Monomere (von griech. monos = ein, einzeln und meros = Teil, Anteil) sind kleine, besonders reaktionsfreudige Moleküle, die sich zu Polymeren verbinden lassen. Monomere sind die Bausteine für die Herstellung komplexer Kunststoffe und Synthesekautschuke wie EPDM Kautschuk.

NACHHALTIG BAUEN 

NACHVERDICHTUNG 

Als nachhaltige Alternative zur Zersiedelung und Versiegelung der Umwelt gewinnt die Nachverdichtung im Städtebau an Bedeutung. Dafür werden Flächen in bereits bestehender Bebauung für Wohn- und Gewerberaum erschlossen, z.B. durch Aufstocken bzw. Andocken an bestehende Objekte. Um die Ökobilanz zu optimieren und die Baubelastungen für die Anwohner gering zu halten, empfiehlt sich dafür die Verwendung emissionsarmer, zeitsparender Werkstoffe. Auch der vorbeugende Brandschutz ist beim Bauen im Bestand besonders zu beachten.

NACKTDACH

Form der Flachdachabdichtung, bei der die Abdichtungsfolie ohne weitere Nutz- oder Schutzschicht (wie z.B. Kies, Begrünung, Solarmodule) verlegt wird. Die Folie bleibt sichtbar und ist ungeschützt der UV-Strahlung sowie Witterungseinflüssen ausgesetzt. Empfehlenswert sind hier besonders UV-resistente Werkstoffe wie EPDM Dachfolie. Dachbahnen auf dem Nacktdach müssen mechanisch befestigt oder verklebt werden, um stabil gegen Windsog zu sein.

NAHTFÜGUNG 

Die sichere, dichte Verbindung einzelner EPDM Folienbahnen und Detailausbildungen. Auf der Baustelle erfolgt die Nahtfügung manuell durch Verbindung mit Nahtband.

ÖKOBILANZ

Die Ökobilanz (auch Lebenszyklusanalyse, engl. Life Cycle Assessment / Life Cycle Analysis LCA) ist die systematische Analyse und ganzheitliche Bewertung möglichst aller direkten und indirekten Umweltwirkungen von Produkten und Dienstleistungen, im Bauwesen bezogen auf das komplette Bauobjekt. Dabei wird die ganze Lebensdauer des Gebäudes, inkl. Nutzung, Abriss und Entsorgung berücksichtigt. Ein wichtiger Baustein als Datengrundlage sind die Umweltproduktdeklarationen (EPD) der verwendeten Bauprodukte. Das Ökobilanz-Verfahren ist in DIN EN ISO 14040/14044 beschrieben.

ÖKOLOGISCHER FUSSABDRUCK (FOOTPRINT) 

Ein Nachhaltigkeitsindikator, der angibt, welchen Flächenanteil an der auf der Erde verfügbaren Biokapazität Menschen für ihren Lebensstil verbrauchen. Berechnet wird, welche Fläche benötigt wird, um die Rohstoffe und die Energie dafür zu liefern, Maßeinheit sind globale Hektar (gha). Der Footprint eines Menschen sollte nicht mehr als 1.8 gha groß sein. 2019 lag die USA bei 5 gha (Deutschland: 3 gha), würde die gesamte Weltbevölkerung so leben, bräuchten wir insgesamt fünf Erden.

ÖKOLOGISCHER RUCKSACK 

Das Sinnbild für die Menge aller Umwelt-Ressourcen (Energie, Rohstoffe, Wasser), die bei Herstellung, Nutzung und Entsorgung eines Produkts bzw. einer Dienstleistung verbraucht werden, gemessen in Kilogramm. Zum realen Eigengewicht trägt somit jede Sache einen viel schwereren ökologischen Rucksack mit sich, so hat z.B. ein 80 Gramm schweres Handy ein ökologisches Gewicht von 75,3 Kilogramm. Die Berechnung erlaubt den Vergleich von Produkten hinsichtlich ihres Nutzens im Verhältnis zum Umweltaufwand, der damit verbunden ist. Je leichter der ökologische Rucksack, desto umweltfreundlicher ist es. Wer nachhaltig bauen will, sollte entsprechende Produkte wählen.

PHOTOVOLTAIK-DACH 

Flachdächer sind für die Installation von Solaranlagen zur Energie- bzw. Wärmegewinnung besonders gut geeignet, da sie große, meist unverschattete Flächen bieten und eine einfache, kostengünstige Montage und Wartung der Module erlauben. Auf EPDM Flachdach Folie lassen sich prinzipiell alle marktüblichen Solarsysteme montieren. Von Vorteil ist die Leichtigkeit von EPDM, da das Dach bereits das Gewicht der Anlage tragen muss. Zu berücksichtigen ist, dass das Dach begehbar sein muss für die Wartung der Module.

POLYMER 

Polymere sind Verbindungen aus vielen kleineren Molekülen, sog. Monomeren, zu sehr großen, langkettigen Molekülen, aus denen unterschiedlichste Kunststoffe und Synthesekautschuke zusammengesetzt sind wie z.B. EPDM Polymer.

PULTDACH 

Diese Dachform hat nur eine schräge Dachfläche. Das Pultdach kommt vor allem als Bedachung von Industriebauten (Produktions- und Lagerhallen) zum Einsatz, im privaten Bereich häufig bei Gartenhäusern oder Garagen, gelegentlich auch als besonderer architektonischer Akzent für Wohn- oder Spezialgebäude (z.B. Kirchen). Für die Pultdach-Abdichtung eignen sich besonders EPDM Dachbahnen.

REGENWASSER-NUTZUNG 

Für nachhaltige Gebäude werden oft Anlagen zur Nutzung von Regenwasser als Brauchwasser für die Gartenbewässerung oder die Toiletten-Spülung eingesetzt, um wertvolles Trinkwasser einzusparen. Mit Regenwasser, das von Dachflächen mit EPDM Dichtung aufgefangen wird, kann man unbedenklich Gemüse oder Salat gießen. Da im Material EPDM Weichmacher ebenso wenig vorkommen wie Herbizide oder Pestizide, können keine Schadstoffe ins Wasser emittiert werden. Weshalb EPDM auch als Teichfolie und sogar in der Lebensmittelverarbeitung eingesetzt wird.

RESISTENZ

Im chemisch-technischen Verständnis sind resistente Werkstoffe Materialien, die widerstandsfähig gegenüber chemisch-physikalischen Angriffen sind, also z.B. kälteresistent, UV-resistent, lösungsmittelresistent etc.

> Chemische Beständigkeit

SHATTERING 

Der Begriff bezeichnet das Phänomen, dass Kunststoffdachbahnen splittern (engl. shatter) können, wenn sie schnell großen Temperaturschwankungen oder starkem Frost ausgesetzt sind. Dabei entstehen hohe Spannungen, die zu Rissen und Schäden im Material führen können. Ein solches Shattering-Risiko besteht bei EPDM nicht, da EPDM Kautschuk dauerhaft temperaturbeständig ist von -40 bis + 120°C.

SKZ

Das Süddeutsche Kunststoff-Zentrum SKZ ist ein unabhängiger Dienstleister für Forschung, Prüfung, Zertifizierung und Weiterbildung in der Kunststoff-Technologie. Die SKZ-Experten überwachen Produkte weltweit und beraten öffentliche Auftraggeber und Unternehmen. Träger ist die Fördergemeinschaft für das Süddeutsche Kunststoff-Zentrum (FSKZ e. V.). Die Studie, die der EPDM Dachfolie eine mehr als 50-jährige Gebrauchsdauer attestiert, wurde vom SKZ durchgeführt.

SOLARDACH 

Solarstrom- oder Solarthermieanlagen für die Erzeugung von Energie bzw. Wärme auf dem Flachdach sind ein wichtiger Baustein im nachhaltigen Bauen. Da das Dach schon die Last der Solarmodule tragen muss, ist eine leichte, dabei dennoch robuste und widerstandsfähige Abdichtung wie EPDM Folie für Flachdach zu empfehlen. Für die regelmäßige Wartung der Solarmodule muss die Dachfolie begehbar sein. Wichtig ist auch die sicher abgedichtete Detailausbildung bei der Montage der Solarmodule.

Siehe auch > Photovoltaik-Dach

STARKREGEN 

SYNTHESEKAUTSCHUK EPDM 

Erdöl-basierte Rohstoffe (Monomere) werden durch Polymerisation und Vulkanisation zu einem Elastomer mit gummielastischen Eigenschaften verarbeitet. Anders als Naturkautschuk hat Synthesekautschuk gesättigte Kohlenstoffverbindungen und damit eine stabile Gerüststruktur, die keine unerwünschten Reaktionen und Oxidationsprozesse zulässt (Kunststoff der M-Gruppe nach DIN ISO 1629). Folge: EPDM altert nicht bzw. nur extrem langsam und behält seine Funktion vollumfänglich über einen sehr langen Zeitraum.

TAUWASSER 

Tauwasser entsteht, wenn Wasserdampf kondensiert. Die Gebäudeabdichtung hat auch die Aufgabe, zu verhindern, dass Tauwasserbildung das Objekt durchfeuchtet. Durch die Fassadenabdichtung wird die Fassadenkonstruktion auf der Innenseite luftdicht abgeschlossen. Fassadendurchdringungen wie Fenster und Türen sind Schwachstellen, die durch das richtige Dichtungs-Material, fachgerecht verlegt, vor Kondenswasser schützen.

TEMPERATURBESTÄNDIGKEIT 

In heißen Sommern, die auch in Westeuropa immer häufiger vorkommen, können auf einem Flachdach Temperaturen von 80°C und mehr entstehen. In manchen Klimazonen der Welt herrschen zudem starke kurzfristige Temperaturschwankungen. Die Funktion der Dachabdichtung EPDM ist auch bei solchen Extremtemperaturen gesichert. Dank seiner chemischen Struktur ist es temperaturbeständig von -45°C bis +130°C. Deshalb lässt sich das Material in allen Klimazonen der Welt einsetzen und zu jeder Jahreszeit problemlos verarbeiten.

UMWELTDEKLARATION (EPD) 

Die Umweltproduktdeklaration (engl. Environmental Product Declaration EPD), stellt alle relevanten umweltbezogenen Informationen über Bauprodukte bereit. Sie beruht auf unabhängig überprüften Daten über z.B. Ressourcennutzung, Emissionen, Klimaeffekte etc. Damit liefert sie eine wichtig Datengrundlage als Baustein für die Aufstellung von Ökobilanzen von Gebäuden. Auch können somit die Nachhaltigkeit unterschiedlicher Varianten eines Gebäudes sowie die Folgen unterschiedlicher Materialoptionen bereits in der Planungsphase verglichen werden.

UV-BESTÄNDIGKEIT 

Über die Sonnenstrahlung gelangen UV-A- und UV-B-Strahlen auf die Erde und damit natürlich aufs Dach. Die extrem energiereiche UV-Strahlung kann chemische Verbindungen spalten, so können Werkstoffe geschädigt werden, verspröden und zerfallen. Eine hohe UV-Beständigkeit wie bei EPDM Dachbahnen ist deshalb eine besonders wichtige Eigenschaft für die Dachabdichtung, die ständig und – bedingt durch den Klimawandel – immer intensiver der Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.

VORBEUGENDER BRANDSCHUTZ 

In den Landesbauordnungen werden umfassende Anforderungen an den vorbeugenden baulichen Brandschutz gestellt, um Brände gar nicht erst entstehen zu lassen. Bei der Flachdachabdichtung und Abdichtung der Gebäudehülle hat das Material EPDM den Vorteil, dass die EPDM Folie ohne offene Flamme verlegt wird. EPDM Dachabichtungen bieten sich somit auch im Holzbau sowie bei der Sanierung oder Nachverdichtung in eng bebautem Bestand an.

VULKANISATION 

Bei der Vulkanisation wird Kautschuk unter Einwirkung von Zeit, Temperatur, Druck und chemischen Reaktionsstoffen (Schwefel, Peroxide) behandelt. Entwickelt wurde das Verfahren 1839 durch Charles Goodyear. Vereinfacht gesagt, entsteht dabei ein hoch elastischer und widerstandsfähiger Gummi. So auch bei der Herstellung von synthetischem EPDM Kautschuk. Der englische Begriff für den Werkstoff EPDM lautet EPDM Rubber, deutsch: EPDM Gummi.

WÄRMEDÄMMUNG 

Maßnahmen zur Wärmedämmung im Bauobjekt sollen den Durchgang von Wärme durch die Gebäudehülle mindern. Ziel ist, das Gebäudeinnere im Sommer vor Erwärmung, im Winter vor Wärmeverlust zu schützen und damit mehr Nutzungsqualität zu sichern. Zudem wird die Energieeffizienz dadurch erhöht. Wärmedämmungs-Maßnahmen betreffen die Dachdämmung ebenso wie die Fassadendämmung.

WEICHMACHER 

Sind Substanzen, die manchen Kunststoffen (z.B. PVC) zugesetzt werden, um sie elastisch zu machen. Einige Weichmacher sind umwelt- und gesundheitsschädlich und deshalb in vielen Anwendungen (z.B. Spielzeug, Lebensmittelverpackung) verboten. Weichmacher können im Laufe der Zeit ausdünsten und schädliche Substanzen freisetzen. Bei Dachfolien wird dadurch zusätzlich die Funktion gefährdet, da die Kunststofffolie somit an Elastizität verliert und rissig werden kann. Aufgrund der strukturellen Elastizität als Kautschuk sind im Elastomer EPDM Weichmacher nicht erforderlich.

WETTEREXTREME

WINDSOG

Zunehmende Extremwetter-Ereignisse bringen mehr Stürme mit sich. Bei starkem Wind wirkt auf Gebäude eine Windströmung mit ziehender Kraft (Bernoulli-Effekt) auf das Dach bzw. die Fassade ein. Um zu verhindern, dass Abdichtungsschichten dann von Flachdächern abheben, sind die Fachregeln für die Windsogsicherung zu beachten und geeignete Befestigungsarten anzuwenden (z.B. mechanische Befestigung, Kiesauflast, Begrünung, Verklebung mit EPDM Kleber).

WURZELSCHUTZ 

ZUBEHÖR 

Für die Flachdachabdichtung und Flachdachsanierung mit EPDM-Systemen bieten Hersteller, Fachgroßhandel und Baumärkte alles, was für die Verarbeitung benötigt wird, wie z.B. Nahtbänder, Montagewerkzeuge, EPDM Kleber und Grundierungen, Manschetten und Formteile für Dachdurchdringungen sowie Detailausbildungen, Dachrandprofile und Dachkantenabschlüsse, Regenwasserabfluss- und Notüberlaufsysteme und vieles mehr.