Der Winter kommt! Dacharbeiten können zwar auch in der kalten Jahreszeit ausgeführt werden, ein paar Punkte sollten Sie beim Arbeiten in der Kälte aber unbedingt beachten.
1. Ziehen Sie sich warm an! Es klingt selbstverständlich, aber stellen Sie sicher, dass Sie gut vor der Kälte geschützt sind. Ein Sprichwort aus Skandinavien besagt: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung".
2. Sicherheit geht vor. Bei sinkenden Temperaturen steigt das Unfallrisiko durch Eis, Schnee, schlechtere Sichtverhältnisse etc. Daher ist beim Betreten des Daches noch mehr Vorsicht als ohnehin schon geboten.
3. Wann ist es zu kalt für Dachdeckerarbeiten? Seien Sie VORSICHTIG bei Temperaturen unter 4 °C oder bei einer dicken Schnee- bzw. Eisdecke und beachten Sie die folgenden Empfehlungen.
4. EPDM- und FPO-Membranen brauchen nach dem Verlegen in der Regel 30 Minuten, um zu entspannen. Kälte kann diese Wartezeit verlängern. Auch wenn es Falten gibt, kann es länger dauern, bis die Folie geglättet ist.
5. FPO-Membranen werden bei Kälte steifer. Um sie geschmeidiger zu machen, entfernen Sie möglichst früh am Verlegetag die Verpackung und lassen Sie die Rolle so lange wie möglich im Sonnenlicht liegen. So kann die dunklere Unterseite der Membran maximale Wärme aufnehmen und die Membran wird flexibler.
6. Durch niedrige Temperaturen verändern sich die physikalischen Eigenschaften von Klebstoffen, Dichtmitteln, Primern und Beschichtungen. Damit diese Produkte die richtige Verarbeitungstemperatur haben, müssen sie bei Raumtemperatur gelagert werden. Bringen Sie immer nur so viel Material wie nötig auf das Dach und bewahren Sie es am besten in isolierten Boxen auf, wenn möglich mit einer integrierten Heizquelle.
7. Flüssigkeiten werden bei Kälte meist zähflüssiger, das kann dazu führen, dass sich Lösemittel und Feststoffe entmischen. Diese Trennung kann das Anmischen und die Dosierung erschweren. Holen Sie deshalb die Materialien erst 1 bis 4 Stunden vor der Verarbeitung aus dem Lager aufs Dach.
8. Trocknungszeiten von Klebstoffen, Primern und Dichtmitteln hängen von den Umgebungsbedingungen ab. Bei Kälte dauert es länger, bis sie ausgehärtet sind. Ob die geforderte Trockenheit erreicht ist, können Sie mit dem Drück-Schiebe-Test nachprüfen, bei dem Sie mit einem trockenen, sauberen Finger die Oberfläche testen. Der Klebstoff oder Primer sollte sich klebrig anfühlen, aber keine Fäden ziehen.
9. Ein weiterer wichtiger Punkt bei Arbeiten in der Kälte ist die Kondensationsgefahr. Es wird dringend empfohlen, die Verklebung zu testen, um sicherzugehen, dass die Nahtverbindung und Klebefestigkeit die Anforderungen erfüllen. Die Klebeflächen müssen vor dem Auftragen trocken und frei von Verunreinigungen sein.
10. Wenn es tatsächlich zu kalt ist für Arbeiten auf dem Dach, nehmen Sie doch an einem unserer Seminare teil. Der Winter ist die ideale Zeit, um Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten aufzufrischen und neue zu lernen.